Safer Sun (II)

Safer Sun (II) 

Teil II: LSF, UVA und UVB - der ideale Faktor für Deine Haut

 

von Dr. Huong Nguyen  |  Redaktion: Dr. Sabine Nunius  | 30.06.2022

Auf den ersten Blick scheint es ganz einfach: Tube auf, Sonnencreme auftragen, immer wieder nachcremen, um den Lichtschutz aufrechtzuerhalten - fertig! Aber Sonnencreme ist nicht gleich Sonnencreme.

 

Im Detail kommt es auf fünf Kennzahlen an:

• Eigenschutzzeit der Haut

• geplante Dauer der Sonnenexposition

• LSF

• UVA 

• UVB

UVA- und UVB-Strahlung

Idealerweise sollte ein Produkt Dich sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützen. UVB-Strahlen dringen nur in die Oberhaut (Epidermis) ein. Allerdings führen sie in hohen Dosen zum bekannten Sonnenbrand. Schlimmstenfalls können sie Zellkerne chronisch schädigen und somit Hautkrebs verursachen. UVA-Strahlen sind langwelliger als UVB-Strahlung und dringen bis in die Lederhaut (Dermis) ein. Sie lösen zwar keinen Sonnenbrand aus, können aber zu Hautveränderungen wie Falten, Elastizitätsverlust und unregelmäßiger Pigmentierung führen. Regelmäßiger und ausreichender Schutz ist also wichtig.

DER LICHTSCHUtzFAKTor

Kommen wir zunächst auf den LSF zu sprechen. In der Regel werden Sonnenschutz-Produkte nach LSF, also Lichtschutzfaktor, oder auch SFP (Sun Protection Factor) klassifiziert. Hier unterscheiden wir zwischen 

• niedrigem (LSF 6 bis 15)

• mittlerem (LSF 15 bis 25)

• hohem (LSF 25 bis 50) 

• sehr hohem Schutzniveau (LSF über 50) 

 

Diese Zahl gibt den Schutz eines Sonnenschutzmittels vor UVB-Strahlen – also den „Sonnenbrand-verursachenden“ Strahlen an, nicht jedoch den Schutz vor UVA-Strahlen! Sie verrät Dir also, wie lange sich der Eigenschutz Deiner Haut durch die Anwendung des Sonnenschutzmittels maximal verlängern lässt, bevor ein Sonnenbrand eintritt. 

 

Konkret berechnen lässt sich das mit folgender Formel: 

 

Eigenschutz der Haut x LSF. Als Beispiel: Deine Haut hat eine Eigenschutzzeit von 20 Minuten und Du verwendest eine Sonnencreme mit LSF 10. In diesem Fall gilt 20 x 10 = 200. Das bedeutet, Deine Haut wäre für maximal 200 Minuten durch das Produkt geschützt.

 

FACt of the day

Ein Lichtschutzfaktor (LSF) von 2 absorbiert 50 Prozent, LSF 20 96 Prozent und LSF 40 rund 98 Prozent der UVB-Strahlung. Der Sonnenschutz steigt also nicht stetig mit dem Faktor, sondern die Steigerungskurve wird immer flacher. Er erreicht nie 100 Prozent!

Natürlich brauchst Du für eine Berechnung zunächst die korrekte Eigenschutzzeit Deiner Haut. Idealerweise lässt Du diese über Deinen Hauttyp von Deinem Dermatologen oder Dermatologin bestimmen. Für eine erste Orientierung hilft Dir auch diese Tabelle des Bundesamts für Strahlenschutz weiter: 

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen.html

 

Je nach Hauttyp ergeben sich dann folgende Eigenschutzzeiten:

Phototyp

Eigenschutzzeit (min)*

Keltischer Typ (Typ I) 

unter 10 

Nordischer Typ (Typ II) 

10 bis 20 

Mischtyp (Typ III) 

20 bis 30 

Mediterraner Typ (Typ IV) 

über 30 

Dunkle Hauttypen (Typ V) 

über 60 

Schwarze Hauttypen (Typ VI) 

über 90 

*) Eigenschutzzeit: maximale Aufenthaltszeit in sommerlicher Mittagssonne bis zum Auftreten des Erythems (= Sonnenbrand) 

2. FACt of the day

Der LSF eines Sonnenschutzmittels bezieht sich lediglich auf die UVB-Schutzwirkung. Ob ein Sonnenschutzprodukt zusätzlich UVA-Schutzwirkung aufweist, erkennst Du am Piktogramm ‚UVA im Kreis‘ auf der Verpackung. Der entsprechende UVA-Schutz beträgt dann mindestens ein Drittel der UVB-Schutzwirkung. 

Nach dieser kleinen Recheneinlage für den Alltag, geht es nun um die richtige Anwendung. Klicke dafür einfach weiter zur nächsten Safer-Sun-Story!